19. 5.-27. 8. 2017, Ausstellung Hanne Darboven. Korrespondenzen, Hamburger Bahnhof Berlin

Ort: Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Staatliche Museum zu Berlin

Eröffnung: 18. 5. 2017, 19.00 Uhr

Hanne Darboven (1941–2009) gehört zu den bedeutendsten Vertreterinnen der Konzeptkunst in Deutschland. Anlässlich einer Schenkung von Werken aus allen Schaffensphasen der Künstlerin an die Nationalgalerie durch Susanne und Michael Liebelt zeigt diese Ausstellung Zeichnungen, Zahlenkonstruktionen und serielle Bildfolgen, die in Auseinandersetzung mit der Minimal und Concept Art entstanden. Kombiniert sind diese Werke mit Postsendungen von und an Hanne Darboven aus den Jahren 1967 bis 1975, wodurch die Etablierung und Pflege eines dichten Netzwerks von Künstler*innen, Kurator*innen und Freund*innen erkennbar wird. Vor ihrem Tod hat die Künstlerin etwa 1.150 Briefe, Postkarten, Skizzen, Pläne und Fotografien aus dieser Zeit ausgewählt und unter dem Titel Korrespondenz für die Öffentlichkeit bestimmt. Dieses Konvolut aus dem Besitz der Hanne Darboven Stiftung gibt bislang unbekannte Einblicke in den Werkprozess der Künstlerin sowie das Kunstsystem um 1970 und wird hier erstmals ausgestellt.

Auf diesem Weg tritt eine Figur in den Vordergrund, die neben der Künstlerin, Sammlerin und Komponistin bislang im Schatten stand: Hanne Darboven, die Briefstellerin und ihre unbändige Lust am Schreiben. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der bei Hanne Darboven eingegangenen oder von ihr verfassten Sendungen an langjährige Freunde und nimmt diesen postalischen Austausch zum Anlass, auch nach künstlerischen Korrespondenzen mit den befreundeten Briefpartner*innen zu fragen. So werden Darbovens Werke zusätzlich durch Arbeiten von Künstlerkolleg*innen wie Carl Andre, Bernd und Hilla Becher, Daniel Buren, Jan Dibbets, Sol LeWitt und Lawrence Weiner ergänzt, mit denen die Künstlerin in engem Austausch stand. Verteilt sind die Werke und Briefwechsel auf acht thematisch gegliederte Räume im gesamten 1. Obergeschoss des Hauptgebäudes.

Die Ausstellung wird kuratiert von Gabriele Knapstein, Petra Lange-Berndt, Dietmar Rübel und ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie.