22. 10. 2018, 19.00 Uhr, Petra Lange-Berndt, Universität Hamburg: Charles Simonds: Ton als Transformer

Ort: Kunsthaus, Hamburg

Petra Lange-Berndt stellt in ihrem Vortrag den US-amerikanischen Künstler Charles Simonds (*1945) vor und gibt Einblick in das radikale Werk eines Künstlers, der dem Werkstoff Ton zeitlebens eine zentrale Rolle eingeräumt hat. Simonds bewegte sich in den 1970er Jahren im Umfeld der Landart, entwickelte hier aber eine ganz eigenständige Position, die heute wieder neue Aktualität erfährt, indem er nicht nur Kritik am rücksichtslosen Umgang mit den Ressourcen der Natur übte, sondern auch die duale Trennung der Geschlechter sowie von Natur und Kultur radikal in Frage stellte. Zentral ist für ihn bis heute die partizipative Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Gesellschaftsgruppen und die Frage danach, welche Grundlagen für ein funktionierendes gesellschaftliches Miteinander nötig sind. Ein herausragendes Beispiel für diese Auseinandersetzung sind seine fiktiven und utopischen Stadtlandschaften und Behausungen, die er im Miniaturformat an unterschiedlichsten Orten der Welt im urbanen Raum temporär installierte.

Bild: Charles Simonds, Dwellings (East 2nd Street, New York), 1971, clay, sand and wood, (c) Charles Simonds