27.-30. 6. 2019, Inversionen #2 Georges Adéagbo: „La mort et la résurrection d’Aby Warburg“..!

Ort: Warburg-Haus, Hamburg, Heilwigstrasse 116, 20249 Hamburg

Ausstellung im Warburg-Haus, Hamburg

Kuratiert von Petra Lange-Berndt (Professorin, Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg) & Rebekka Seubert (freie Kuratorin) in Zusammenarbeit mit Stephan Köhler (Kulturforum Süd-Nord)

28.–30. Juni 2019, geöffnet von 14.00-20.00 Uhr, freier Eintritt

Eröffnung 27. Juni 2019, 19.00 Uhr, Lesesaal, Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg

Wegen begrenzter Plätze bitte Voranmeldung zur Eröffnung per Email an: inga.dreesen@studium.uni-hamburg.de

28. Juni 2019, 11.00 Uhr, Führung mit Kerstin Schankweiler (Kunsthistorikerin, Berlin): Die Mobilisierung der Dinge

29. Juni 2019, 14.00 Uhr, Picknick & Lesung mit Georges Adéagbo, Stephan Köhler u.a., Römischer Garten, 22587 Hamburg

Die Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe Inversionen im Hamburger Warburg-Haus thematisiert die anhaltende Bedeutung und globale Reichweite von Aby Warburgs Forschungen und Ideen. In regelmäßigen Abständen werden erstmalig zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler zur Produktion neuer, ortssensibler Arbeiten eingeladen, um sich auf diesem Weg mit Warburgs Ansätzen, Interessen sowie der Geschichte und Architektur des berühmten Gebäudes in der Heilwigstraße 116 auseinanderzusetzen.

Wir freuen uns ganz besonders, dass die Reihe im Sommer 2019 mit Georges Adéagbo weitergeführt werden kann. Der international vielbeachtete Künstler (*1942, Cotounou, Benin, lebt und arbeitet in Hamburg sowie Togbin, Benin), 2017 mit dem Finkenwerder Kunstpreis geehrt, setzt sich schon lange mit Aby Warburg auseinander und analysiert innerhalb von komplexen Installationen die globalen Wanderungen von Bildern, Ideen und Dingen. Mit seiner künstlerischen Praxis gehört Georges Adéagbo zu den zentralen wie herausragenden Künstlern, die sich kritisch mit (post-)kolonialen Konstellationen auseinandersetzen. Nach seinem Jurastudium in Abidjan, Elfenbeinküste, und Rouen in Frankreich kehrte er 1968 nach Benin zurück und entwickelte als Autodidakt seine Praxis: täglich legt der Künstler gefundene, gekaufte oder eigens in Auftrag gegebene Objekte, Bilder sowie selbstgeschriebene Texte aus. Dadurch entstehen Geflechte, die sich mit Tagespolitik sowie auf komplexe Weise mit der Geschichte des Austausches zwischen Afrika und ehemaligen Protagonisten des Kolonialismus sowie dem Nachleben dieser Konstellationen beschäftigen. 1999 nahm Adéagbo an der Biennale von Venedig teil und gewann die „premio della Giuria“; spätestens seit 2002, als er auf der von Okwui Enwezor kuratierten documenta 11 mit einer zentralen Arbeit vertreten war, gehört er zu den renommiertesten Künstlern der gegenwärtigen Kunstwelt. Die Hansestadt Hamburg ist ein zentraler Ort für Adéagbos ortssensible Praxis. Zahlreiche seiner Interventionen sind hier entstanden. So wurde etwa 2015 unter dem Titel Inverted Space auf dem Altonaer Balkon ein Glaskubus errichtet, der sich mit der Rolle von Hamburger Reedereien während des Kolonialismus auseinandersetzte. Mit Georges Adéagbo wird die Reihe Inversionen durch einen Künstler erweitert, der weltweit Anerkennung besitzt, in Hamburg lebt und zeitgenössische Debatten mitbestimmt.

Mit freundlicher Unterstützung durch ifa – Institut für Auslandsbeziehungen, Liebelt Stiftung Hamburg, Universität Hamburg, Warburg-Melchior-Olearius-Stiftung

Bild: Georges Adéagbo: Assemblage im Atelier Adéagbo, Hamburg (Detail), April 2019. Foto: Stephan Köhler